Mai2017

Zum Gedächtnis der Erscheinung der Gottesmutter in Fatima am 13. Mai 1917

Am 13. Mai 1917 erschien die Gottesmutter und Jungfrau Maria drei Hirtenkindern in Fatima. Am 13. Oktober 1917 erlebten tausende von Menschen dort in Portugal, aber auch in verschiedenen Ländern Europas, wie sich minutenlang am Himmel die Sonne wie ein Feuerrad drehte, einer Silberscheibe gleich. Dieses „Sonnenwunder“ hatte Maria im Voraus den drei Hirtenkindern Lucia, Jacinta und Francisco angekündigt – als Zeichen dafür, dass die Kinder seit dem 13. Mai jeden Dreizehnten des Monats sie wirklich gesehen und mit ihr gesprochen hatten.

Seit diesen Erscheinungen, die mit Botschaften an Kirche und Welt verbunden waren, treffen sich überall auf der Erde am 13. Tag jeden Monats die Gläubigen, um gemeinsam in den großen Anliegen der Zeit vor der Statue der Gottesmutter von Fatima den Rosenkranz zu beten. Gebetsvereinigungen haben sich gebildet, Zeitschriften wie der „Bote von Fatima“ kommen regelmäßig in die Häuser und große Pilgergruppen machen sich auf den Weg, um den Ort der Erscheinungen selbst zu erleben und einzutauchen in die Gebetsgemeinschaft von Betern aus aller Welt. Denn 1930 sind die Erscheinungen in Fatima von dem damaligen Ortsbischof als „glaub-würdig“ erklärt worden; die öffentliche Verehrung „Unserer Lieben Frau von Fatima“ wurde öffentlich gestattet.

Berühmt geworden ist auch die dritte Erscheinung von Maria am 13. Juli 1917, weil dabei den Seherkindern drei Geheimnisse anvertraut worden sind, die sich auf das Schicksal der Völker und der Kirche beziehen. Wie ein Wunder war es, als Papst Johannes Paul II. an einem „Fatimatag“, am 13. Mai 1981, ein Attentat überlebte.

Was sagt uns Fatima? Zunächst dies: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde an Geheimnissen und Wundern, als sich der Mensch ausdenken kann. Rätsel werden gelöst, Geheimnisse bleiben.

Und weiter: Gläubige Menschen können durch die Liebe Gottes überirdische Erfahrungen machen, Engeln oder – wie in Fatima oder Lourdes – Maria, der Himmlischen Mutter, wirklich begegnen, dabei angesprochen werden und einen Auftrag erhalten. So wie Maria durch den Engel „die Botschaft“ erhielt, so wird begnadeten Menschen auch heute eine Botschaft zuteil: für ihr eigenes Leben, für die Kirche oder für die Welt.

Und für uns alle gilt: Gott spricht zu uns auch heute – nicht immer in Wundern und Erscheinungen, aber er spricht: durch Begegnungen, Erfahrungen und Ereignisse, die eine Tiefendimension haben; er spricht zu uns im Wort der Heiligen Schrift, in der Stille der Meditation und im gläubigen Gebet. Wir müssen allerdings die Augen und die Ohren unseres Herzens für die Begegnung mit ihm offen halten und durch unser Leben darauf antworten – wie die Hirtenkinder von Fatima.

Foto: Vlastimil Hofmann, Jesus ist dem Beter nahe, 1923 (Wikimedia – gemeinfrei)

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